Das Cholangiozelluläre Karzinom beschreibt eine bösartige Tumorerkrankung des Gallengangs und stellt eine extrem seltene Krebsform dar. In den meisten Fällen wird die Erkrankung erst in einem inoperablen und bereits gestreuten Stadium diagnostiziert. Dazu ist sie äußerst rückfallanfällig.
Bei inoperablen Tumoren liegt das 5-Jahres-Überleben hier bei unter 5%, bei operablen Tumoren erhöht sich dieser Anteil auf 33%. Durch die regionale Chemotherapie kann die Lebensqualität der Betroffenen signifikant erhöht werden.
Zusammenfassung
Hintergrund:
Verfügbare Therapieoptionen beim diffus metastasierten Gallengangskarzinom zeigen nur unbefriedigende Ergebnisse. In der folgenden Studie evaluierten wir die Wirksamkeit der Regionalen
Chemotherapie beim diffus metastasierten Gallengangskarzinom.
Methoden:
Untersucht wurden 36 Patienten mit diffus metastasiertem Gallengangskarzinom. Zehn Patienten hatten eine Leberresektion hinter sich und 14 eine erfolglose systemische Chemotherapie. Bei 75 % der Patienten wurden mindestens jeweils drei Zyklen regionaler Chemotherapie durchgeführt. Das Ansprechen wurde anhand von Standardkriterien (RECIST) evaluiert und zudem Mortalität, Morbidität und die Überlebensrate erhoben.
Ergebnisse:
Es trat keine behandlungsbedingte Sterblichkeit (Mortalität) auf. Nebenwirkungen in Form einer Lymphfistel im Bereich der Leiste, welche konservativ erfolgreich behandelt werden konnte, traten
nur bei 56 % der Patienten auf. Es traten keine schweren hämatologischen Komplikationen auf. Bei 38 % wurde ein partielles Ansprechen des Tumors beobachtet, 41 % zeigten eine stabile und 21 %
eine progressive Erkrankung. Die mittlere Überlebensdauer betrug 23 Monate, das therapiespezifische Überleben 12 Monate.
Schlussfolgerung:
Die Regionale Chemotherapie ist eine praktikable sowie sichere Therapieoption, die den anderen derzeit verfügbaren therapeutischen Optionen bei metastasiertem Gallengangskarzinom zudem überlegen ist.
Gallengangskarzinome (Cholangiozelluläres Karzinom = CCC) sind eine seltene Krebserkrankung, die meist im lokal fortgeschrittenen, nicht operativ entfernbaren Stadium diagnostiziert wird oder bereits metastasiert und bei der ein Rückfall häufig erfolgt.
Das 5-Jahres-Überleben liegt bei inoperablen Erkrankungen bei < 5 % und bei operablen Erkrankungen bei 33 %, die mittlere Überlebensdauer (OS) mit der Standardbehandlung beträgt bei nicht operablen Patienten nur 5 bis 7 Monate.
Die Regionale Chemotherapie stellt hier einen onkologisch effektiven Ansatz mit mildem Toxizitätsprofil und sehr gutem Ansprechen des Tumors aufgrund hoher Zytostatikakonzentration dar. Die Therapie kann auf bestimmte Regionen fokussiert werden und damit die Zytostatikakonzentration am Tumor im Vergleich zur systemischen Chemotherapie bei Verwendung von nur 20-50 % der Wirkstoffmenge hoch konzentriert werden.
Mittels der im Anschluss an jede Behandlung durchgeführten Chemofiltration kann die systemische Belastung insgesamt sehr gering gehalten werden. Die Lebensqualität der Patienten wird somit nicht beeinträchtigt.
Die Regionale Chemotherapie ist bereits bei vielen Krebsarten sehr wirksam, zum Nachweis beim fortgeschrittenen Gallengangskarzinom berichten wir hier über unsere Erfahrung mit 36 Patienten, die nach Versagen der systemischen Chemotherapie mit einer Regionalen Chemotherapie behandelt wurden.
Nebenwirkungen
Tumoransprechen
Fig. 2 Ansprechen der Patienten auf Therapiezyklen
Überlebenszeit
Abb 3. Überlebenszeit der Patienten
Schlussfolgerung
Die Regionale Chemotherapie bietet einen mit geringer Toxizität assoziierten effektiven Therapieansatz für Patienten mit fortgeschrittenem, metastasiertem Gallengangskarzinom mit einem klaren, den aktuell verfügbaren Therapieoptionen überlegenen Überlebensvorteil. Krankheitsstadien geeignet.
Von den 36 behandelten Patienten hatten zehn (28 %) eine Leberresektion hinter sich und zeigten einen diffusen Rückfall der Erkrankung. Bei 14 (39 %) Patienten war eine systemische Chemotherapie fehlgeschlagen, ein Patient hatte sich einer transarteriellen Chemoembolisation unterzogen und 16 Patienten waren nicht vortherapiert.
Metastasen fanden sich vorwiegend an Lymphknoten des Bauchraums, Brustraums und der Gebärmutter, sowie in der Leber und im Peritoneum. Der Allgemeinzustand der Patienten war überwiegend schlecht (Karnofsky-Index < 70 %; ECOG ≥ 2 bei fast der Hälfte)
Weitere Details dazu und zu der jeweiligen Medikation sind der Originalstudie zu entnehmen.